Cold Brew

Viele Menschen lieben eine heisse Tasse Kaffee am Morgen oder am Nachmittag. Im Sommer ist hingegen kalter Kaffee beliebt, denn er erfrischt und belebt in einem. Allerdings ist Cold Brew viel mehr als einfach nur gebrühter Filterkaffee, der für eine Weile in den Kühlschrank gestellt wurde. In diesem Ratgeber erklären wir, was Cold-Brew-Kaffee so besonders macht und wie man ihn mit den richtigen Zutaten sogar ganz einfach selbst zubereiten kann.

Cold Brew (https://elements.envato.com/taste-the-freshness-cold-brew-iced-coffee-PWJH67E)

Cold Brew – was ist das?

Mit Cold Brew werden sämtliche Methoden bezeichnet, mit denen man Aroma- und Geschmacksstoffe nicht mit heissem, sondern mit kaltem Wasser aus gemahlenen Kaffeebohnen lösen kann. Konkret bedeutet das, dass der Kaffee langsam extrahiert wird. Die Extraktionszeit wird bestimmt durch die Wassertemperatur. Je heisser dieses ist, desto schneller kann der Kaffee gebrüht werden. Mit kaltem Wasser dauert es demzufolge länger.

Allerdings hat es einige Vorteile, den Kaffee statt mit heissem mit kaltem Wasser aufzubrühen. Durch diesen Vorgang, der in der Regel 12 bis 24 Stunden dauert, können viele wertvolle Antioxidantien und wichtige Inhaltsstoffe im Kaffee erhalten bleiben. Zudem ist Cold Brew Coffee besonders schonend für den Magen und enthält weniger Bitterstoffe als der mit heissem Wasser aufgebrühte Kaffee.

Deswegen ist Cold Brew dafür bekannt, besonders bekömmlich zu sein, schmeckt aber in der Regel auch besser als herkömmlicher Kaffee, der zuerst mit heissem Wasser aufgebrüht wurde. Das einzige Manko: Für die Zubereitung muss man deutlich mehr Zeit aufbringen, schnell nebenbei mal einen Kaffee kochen ist da deutlich zeitsparender. Doch das Warten auf die kalte Köstlichkeit lohnt sich durchaus.

Für noch mehr Abwechslung sorgt ab und an ein schmackhafter Espresso Lungo, den man ebenfalls selbst zubereiten kann.

Wie schmeckt kalt gebrühter Kaffee?

Kalt gebrühter Kaffee kann dank des kalten Wassers und der langen Zeit im Kühlschrank ein feines Kaffeearoma entwickeln. Dabei kommt es natürlich in erster Linie auf die gewählte Kaffeesorte an, weshalb man sich eine aussuchen sollte, die dem eigenen Geschmack entspricht.

Das, was in Kaffee manchmal etwas störend ist, nämlich die sauren und bitteren Aromen, wird durch die kalte Art der Zubereitung kaum extrahiert. Deswegen ist der Cold Brew so bekömmlich und entsprechend mehr kann davon getrunken werden. Besonders an einem warmen Sommertag tut das häufig gut. Der kühle Kaffee kann als mild, blumig und erfrischend wahrgenommen werden, deutlich herausschmeckt man meist eine sanfte Karamellnote.

Auch, wer sonst keinen schwarzen Kaffee trinkt, wird schnell feststellen, dass das bei Cold Brew kein Problem darstellt. Wer sich jedoch damit nicht anfreunden kann, muss auf einen Schuss Milch oder Kaffeesahne nicht verzichten. Am besten schmeckt der kalte Kaffee auf einer Portion Eis.

Für weitere Ideen zur Kaffeezubereitung kann man verschiedene Kaffeekapseln hier finden.

Welche Bohnen eignen sich für den kalten Aufguss?

Wie der kalte Kaffee letztlich schmeckt, hängt jedoch in erster Linie von den verwendeten Kaffeebohnen ab. Das ist nichts anderes als beim heiss aufgebrühten Kaffee. Wer noch nicht viel Erfahrung mit Cold Brew gemacht hat, sollte zunächst eine Bohnensorte wählen, die auch in heiss gebrühtem Zustand gut schmeckt. Welche Aromen ein Kaffeepulver entfaltet, ist abhängig vom Mahlgrad, aber auch von der Herkunft der Kaffeebohne.

Merken sollte man sich, dass die Bohnen durch eine lange Röstung dunkler werden. Je dunkler die Bohnen also geröstet sind, desto kräftiger wird der Kaffee schmecken. Zudem kann er auf diese Weise viele holzige und teerige Aromen entwickeln. Hell gerösteter Kaffee ist milder im Geschmack, doch auch das kann sich ändern, wenn man ihn entsprechend lange ziehen lässt.

Beachten sollte man bei der Wahl des Kaffeepulvers aber auch das Herkunftsgebiet der Kaffeebohnen. Besonders geeignet für den Cold Brew sind afrikanische Kaffeebohnen, bevorzugt aus Äthiopien.

[Infografik]

Cold Brew: Worauf kommt es an?

Um Cold-Brew-Kaffee so gut wie möglich zuzubereiten, sollte man wissen, worauf es dabei ankommt. Was macht diesen Kaffee so besonders und wie kann er sein feines Aroma am besten entfalten? Abgesehen von den eigenen Vorlieben gibt es ein paar wissenswerte Tipps und Tricks, mit denen die selbstständige Zubereitung des geliebten Kaltgetränks garantiert gelingt.

Der Mahlgrad des Kaffees

Frisch gemahlene Kaffeebohnen sind für die Zubereitung grundsätzlich zu bevorzugen. Sie entfalten einfach mehr Aroma als bereits gemahlener Kaffee aus der Verpackung. Ganze Kaffeebohnen kann man übrigens durchaus im Vorratspack kaufen – immerhin halten sie sich deutlich länger als Kaffee, der schon vor dem Verkauf gemahlen wurde.

Entscheidend ist jedoch auch, dass man zunächst den perfekten Mahlgrad herausfindet, sodass der Kaffee ein tolles Aroma entwickeln kann. Im Falle von Cold Brew sollten die Bohnen weder zu fein noch zu grob gemahlen sein. Haben sie nach der Verarbeitung etwa die Konsistenz von braunem Zucker oder gröberem Sand, ist der perfekte Mahlgrad gefunden. Man kann dann sicher sein, dass die Aromen beim kalten Brühen optimal aus dem Kaffee extrahiert werden können.

Die Zubereitung

Wurden die Bohnen gemahlen, kann man auch schon mit der Zubereitung von Cold-Brew-Kaffee beginnen. Alles, was man jetzt noch benötigt, ist Wasser, bestenfalls gefiltertes. Ist das Wasser zu hart, können feine Säuren und edle Fruchtnoten aus dem Kaffee neutralisiert werden, wodurch der Kaffee am Ende vielleicht etwas nach Kalk oder sogar fad schmeckt. Bei gefiltertem Wasser besteht diese Gefahr jedoch nicht.

Das Wasser muss dann in ein passendes Gefäss gefüllt und der frisch gemahlene Kaffee im Anschluss hinzugefügt werden, was auch umgekehrt möglich ist. Das so entstandene Gemisch muss vorsichtig mit einem Löffel umgerührt werden. Danach verschliesst man das Gefäss gut, sodass kein Aroma verloren gehen kann.

Das passende Gefäss

Was aber ist das perfekte Gefäss zum Brühen eines Cold-Brew-Kaffees? Wie schon erwähnt, sollte es verschliessbar sein. Am einfachsten ist es, wenn man einfach ein Glas mit Schnapp- oder Schraubverschluss zur Kaffeezubereitung wählt.

Die richtige Kaffeemenge

Wie viel Kaffee man zur Zubereitung benötigt, hängt natürlich zunächst davon ab, wie stark der Kaffee werden soll. Zwei verschiedene Cold-Brew-Rezepte sind üblich:

  1. Der klassische Cold Brew wird mit einem Verhältnis von 1:10 hergestellt, sprich 100 Gramm Kaffeebohnen auf 1 Liter kaltes Wasser.

  2. Das Cold-Brew-Konzentrat hingegen muss mit einem Verhältnis von 1:5 gebrüht werden. Das bedeutet, es kommen 100 Gramm Kaffeebohnen auf 500 Milliliter kaltes Wasser.

Während sich der Cold Brew nach klassischer Rezeptur sofort trinken lässt, sollte man dem Konzentrat vor dem Servieren dieselbe Menge Wasser hinzufügen. Es ist besonders dafür geeignet, wenn man gleich grössere Mengen des kalten Kaffees herstellen und platzsparend lagern möchte.

Die Ziehzeit

Damit Cold-Brew-Kaffee perfekt wird, muss er etwa 8 bis 12 Stunden ziehen. Dies kann entweder im Kühlschrank oder auch bei Zimmertemperatur passieren. Wichtig ist nur, dass das Gefäss während der Zeit gut verschlossen bleibt. Wenn der Kaffee weniger als 8 Stunden zieht, konnte er mit hoher Wahrscheinlichkeit noch nicht genügend Aroma extrahieren. Es wäre schade, das Getränk schon dann zu trinken, wenn es noch nicht ausreichend lange brühen konnte.

Allerdings empfehlen wir, den Kaffee nicht länger als 24 Stunden ziehen zu lassen. Dies hat oft ein strengeres und holziges Aroma zur Folge, welches den Genuss etwas eindämmen kann. Natürlich geht es aber auch hierbei immer nach den persönlichen Vorlieben sowie der Art der gewählten Kaffeebohnen.

Nach der Ziehzeit muss das Kaffeegemisch noch gefiltert werden. Dafür kann man einen handelsüblichen Kaffeefilter und Filterpapier verwenden.

Cold Brew in der French Press

Bei einer French Press ist das Kaffeepulver in ständigem Kontakt mit dem Wasser. Später wird es dann durch einen Filter getrennt. Mit der French Press zubereiteter Kaffee zeichnet sich durch ein hohes Mass an geschmacklicher Fülle aus. Besonders von Vorteil ist, dass man darin nicht nur heissen Kaffee, sondern auch Cold Brew zubereiten kann. Dazu werden einfach die Bohnen mit kaltem statt mit heissem Wasser vermengt, dann setzt man den Deckel auf, drückt aber nicht den Stempel nach unten.

Um Platz zu sparen, kann man den Deckel durchaus auch erst einmal weglassen und stattdessen etwas Frischhalte- oder Alufolie verwenden, um die Kanne abzudecken. Nach der Ziehzeit drückt man den Stempel herunter, danach ist der Cold-Brew-Kaffee fertig und kann getrunken werden.

Möchte man ihn länger aufbewahren, sollte man ihn in ein anderes Gefäss umfüllen. In der French Press kommen Kaffeepulver und Wasser sonst weiterhin in Berührung, was sich negativ auf den Geschmack des bereits fertigen Getränks auswirken könnte.

FAQ: Cold Brew

Cold Brew zuzubereiten, ist eine gute Möglichkeit, um sich im Sommer innerlich zu erfrischen. Doch was macht eigentlich einen guten Cold Brew aus und wie gesund ist er im Gegensatz zu heiss gebrühtem Kaffee? Diese und andere Fragen beantworten wir in unserem FAQ-Bereich.

Wie macht man Cold Brew?

Die Zubereitung von Cold Brew ist sehr einfach. Die Kaffeebohnen sollte man am besten selbst mahlen, damit das Kaffeepulver richtig frisch ist. Dieses vermischt man dann mit Wasser in einem verschliessbaren Gefäss und lässt das Gemisch für 8 bis 24 Stunden ziehen, bestenfalls im Kühlschrank. Nach dieser Zeit muss der kalte Kaffee nur noch gefiltert werden und schon kann man ihn geniessen.

Was ist das Besondere an Cold Brew?

Durch das Aufbrühen in kaltem Wasser werden etwa 90 Prozent der Aromastoffe, aber 70 Prozent weniger Bitterstoffe und Säuren aus dem Kaffeepulver extrahiert.

Wie gesund ist Cold Brew?

Da der Kaffee nicht erhitzt wird, kann er wichtige Antioxidantien und Nährstoffe behalten, während gleichzeitig weniger Bitterstoffe aus dem Pulver herausgelöst werden. Das macht Cold Brew zu einer besonders gesunden Art von Kaffee und damit zu einer bekömmlichen Alternative.

Was ist der Unterschied zwischen Cold Brew und Eiskaffee?

Eiskaffee bereitet man zunächst wie normalen Filterkaffee zu und lässt diesen anschliessend abkühlen, wobei er meist mit Milch und Eiscreme serviert wird. Cold Brew unterscheidet sich dahingehend, dass er zu keinem Zeitpunkt erhitzt, sondern nur kalt gebrüht wird.

Wie trinkt man Cold Brew Coffee?

Da Cold Brew kaum bitter schmeckt, kann er auch schwarz gut getrunken werden. Am besten serviert man ihn auf Eiswürfeln. Wer möchte, kann natürlich auch etwas Milch hinzugeben.

Wie lange muss ein Cold Brew ziehen?

Die ideale Ziehzeit für Cold Brew liegt bei 8 bis 24 Stunden. Die maximale Dauer von 24 Stunden sollten nicht überschritten werden.

Fazit

Wenn die Temperaturen steigen, kann ein heiss gebrühter Kaffee wenig attraktiv erscheinen. Um dennoch nicht auf das köstliche Getränk verzichten zu müssen, kann man sich einen Cold Brew zubereiten. Dieser wird mit kaltem Wasser angesetzt und muss einige Stunden lang ziehen. Die Wartezeit lohnt sich, da der Cold Brew im Kühlschrank sein blumiges und mildes Aroma entfaltet.

Es handelt sich dabei um einen aktuellen Trend, für den es nicht nur ein Rezept gibt. Wichtig ist, dass der Kaffee nach dem eigenen Geschmack zubereitet wird. Das beginnt bereits bei der Auswahl geeigneter Kaffeebohnen und endet mit der Entscheidung, ob man seinen Cold Brew lieber schwarz oder mit einem Schuss Milch verfeinert trinkt.